Vorstellung aus dem E24-Lager

honyama
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Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo Miteinander,

lange hegte ich den Traum vom E9. Doch als Student ist das Budget immer knapp. Im Jahre 2015 erfüllte ich mir dann mit dem Verdienst aus dem Praxissemester und meinem landwirtschaftlichen Nebenjob den Traum vom E24- einem CS/1. Leider erwies sich dieses Fahrzeug bei anschließender Recherche als ein wild zusammengewürfelter Haufen, der von einem (Möchtegern-) spezialisierten "E24-Fachbetrieb" aus dem nordbayrischen Raum mit getürkter Fahrgestellnummer in den Markt geworfen wurde. Durch Hartnäckigkeit und einer großen Portion Glück konnte ich den Schwindel aufdecken und 2 Gerichtsinstanzen später erwirkte ich eine Rückabwicklung. Als gebranntes Kind wurde ich extrem misstrauisch und unsicher, doch fand einen tollen Nachfolger. Einen BMW E24 628 CSIA BJ. 1985 und 220.000 KM gelaufen. Diesen habe ich in den letzten 3 Jahren nun umfassend umgebaut zu einem 635 Csi ohne A und dafür mit fast allen Sonderausstattungsoptionen von A wie Anhängerkupplung über S wie Sperrdifferential bis hin zu Z wie Zusatzanzeigen (Öldruck,Temp,Volt)... Bild
Das ganze wird abgerundet durch ein zeitgenössisches 80s Styling.

Der Traum vom E9 lies mich jedoch nie los. Als Versuch des 70er Jahre Lebensgefühls, erwarb ich vor langer Zeit eine RD250 mit EZ 1974:
Bild, doch das wirkliche Lebensgefühl der 70er verkörperte für mich immer nur der E9!
Letzte Woche zappte ich durch Zufall durchs Programm und blieb bei der dt. Komödie Fuck ju Göthe hängen. Der E9 verzauberte mir wieder den Abend. Neidisch verfluchte ich Elias Embarek für das Anrempeln der Fahrräder mit der vorderen Stoßstangenecke. Auch der Gedanke an einen E24 konnte meinen Neid nicht lindern.
Am nächsten Tag sollte ich mit einem Kollegen ein verspoilertes Golf 1 Cabrio in Hessen anschauen. Das Golf 1 Cabrio stand in einem ruhigen Stadtteil in einer Einbahnstraße hinter einem großen Werkstattrolltor auf einer Spindelhebebühne, darunter ein neues Cabrio aus Sindelfinger Produktion. Als er das Sindelfinger Cabrio aus der Halle fuhr entdeckte ich hinten zugestellt ein polarissilbernes Automobil mit einem Proprellerlogo auf der hinteren C-Säule. Ehrlich gesagt konnte ich mich kaum mehr auf das Golf 1 Cabrio konzentrieren. Ich spulte das typische Besichtigungsprogramm ab und als mein Kollege in sich ging um über den Kauf nachzudenken, ergriff ich die Chance und betrachtete das Auto näher- ein E9.

Der Verkäufer erzählte mir, dass er dieses Auto seit den 1980er Jahren auf Grund eines Schadens an der linken hinteren Säule eingelagert hatte und zugestellt wurde. Zuletzt wurde das Auto in den 1990er Jahren aus eigener Kraft in die jetzige Bleibe bugsiert und aufgebockt bzw. abgedeckt. Beiläufig fragte ich, ob das Coupe zu verkaufen sei und falls ja zu welchem Preis. Der Verkäufer nannte mir seine Preisvorstellung, bei der ich trotz Studentenbudget, nicht wiederstehen konnte. Am nächsten Tag holte ich das Fahrzeug mit Herzklopfen ab, denn ich wusste nicht, was unter dem Gerümpel hervor kommen sollte. Top oder Flop?

Morgens um 6 Uhr und 800 KM später war es geschafft und der E9 gesellte sich vom Hänger zu 2 BMW E30s in die Scheune. Ein E9, genauer gesagt ein laut BMW-Classic am 16.09.1970 produzierter 2800 CS mit 4 Gang Handschaltung, Außenfarbe Polaris, innen pacific Stoff und 4x elek. Fensterheber. Laufleistung 112.000 KM. Im Kofferraum befanden sich noch neu verpackte Chromleisten für die linke Seite und originalverpackte Außenspiegel. Dazu die BMW-Teilerechnung von 1981. Eine neue Seiten und Heckscheibe wurden zu Beginn der 1980er Jahre bereits provisorisch eingesetzt. Auf der Frontscheibe befindet sich neben dem Einfahrhinweis noch ein Vermerk des Gutachters mit der Bitte, die Schadensabwicklung an die Allianzvertretung XY zu übergeben.

Die Karosserie präsentiert sich für E9-Verhältnisse in passablem Zustand. Durchrostungen in den 2 Stehblechen der Radläufe, Loch im Heckblech unten rechts und die Kotflügel ebenfalls schweizer Käse. Dafür Türen und Radläufe innen wie außen rostfrei, komplette Elektrik voll funktionsfähig und der gesamte Innenraum in neuwertigem, kompletten Zustand. Das Petrilenkrad samt ABE ist die einzige 80er Jahre-Bastelsünde. Der Motorraum präsentiert sich ebenfalls in gutem Zustand- alle originalen Aufkleber vorhanden und selbst die Bremsen sind nicht fest. Nach den Hochschul-Prüfungen möchte ich einen ersten Startversuch mit frischem Öl, überprüftem Tank etc. unternehmen.

Bestimmt werde ich euch mit einigen Anfängerfragen bombardieren und ich bitte dies nachzusehen. ;-) Als Gegenzug könnte ich mit Tipps und Tricks zu alten DDR Kleinkrafträdern (Simsons) aushelfen, von denen ich einige seit meiner Schulzeit angesammelt habe.

In diesem Sinne ein herzliches Hallo aus Oberschwaben

hony
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BMW E9 Innenraum.jpg
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Auto daheim in der Scheune
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honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo Forum,

ich hätte mal eine kleine, beiläufige Frage: Der E9 verfügt über ein Sideloader-Differential, welches es auch in gesperrter Ausführung gab. Weiß jemand von euch, ob man einen Sperreinsatz aus einem späteren E24/E30 in ein altes E9-Differential einbauen kann? Die Unterschiede zwischen 168/188/210er Diffs sind mir bekannt. Wenn es überhaupt geht, dann müsste es vermutlich ein 188er Gehäuse sein? Das 210er Diff kam ja erst ab ~1982.

Wäre für ne kurze Antwort sehr dankbar.

Grüße

hony
peterneuner
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von peterneuner »

hallo hony,
wir hatten glaube ich,über E24 Forum schon mal Kontakt.
Du hattest wahrscheinlich großes Glück noch einen ursprünglichen 2800CS aus vor Ende 1970 zu
ergattern.
Wenn Du mal nach neu aufgearbeiteten Vergasern guckst,so findes Du perfekt für Deinen
Produktionszeitraum mein Angebot unter "biete".Diese spezielle Ausführung ist in der Form
NIE wieder zu bekommen.
Grüße
Peter
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

peterneuner hat geschrieben:hallo hony,
wir hatten glaube ich,über E24 Forum schon mal Kontakt.
Du hattest wahrscheinlich großes Glück noch einen ursprünglichen 2800CS aus vor Ende 1970 zu
ergattern.
Wenn Du mal nach neu aufgearbeiteten Vergasern guckst,so findes Du perfekt für Deinen
Produktionszeitraum mein Angebot unter "biete".Diese spezielle Ausführung ist in der Form
NIE wieder zu bekommen.
Grüße
Peter
Hallo Peter,

ja korrekt. Im E24-Forum hatten wir es davon, weil ich mich etwas blöd angestellt habe beim Demontieren der oberen Vergaserplatte. ;-)
Mein E9 ist laut BMW-Classic am 16.09.1970 hergestellt worden. In wiefern habe ich Glück einen "ursprünglichen 2800 CS" mein Eigen zu nennen? Was ist an den späteren Auslieferungen "schlechter"?

Grüße hony
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo werte E9-Forengemeinde,

melde mich auch mal wieder zurück. Mein E9 wartet noch immer auf seine Reinkarnation, doch ein passender Antrieb lief mir glücklicherweise am Wochenende über den Weg. Habe einen recht seltenen 218 PS starken 3,5l Motor aus einem 1981er 635 CSi samt Dogleg-5 Gang-Sportgetriebe bekommen und ich überlege im Zuge der irgendwann anstehenden E9-Restauration meinen 2800 CS gleich zum 3500 CSI umzubauen.

Dieser 1981er Motor ist ein "Übergangsmodell", sprich noch die alte M90-Blockversion mit großer Bohrung und kleinem Hub, jedoch bereits Motronic 1.0 (ECU 002) und einteiliger Ansaugspinne. Dieses Übergangsmodell gabs von 09/1980 bis 05/1982 im E24 und wenn ich es richtig im Kopf habe auch E23. Diese Kombination ist den meisten BMW-Fahrern eher unbekannt, denn die große Bohrung/kleiner Hub-Kombination kennen viele nur in Verbindung mit der mehrteiligen Ansaugspinne, bekannt aus 3.0 CSI/ E3 3.3 SI bzw. ganz alltäglich dann in 733 / 633 csi.

Meine Recherchen haben jedenfalls ergeben, dass die ersten 218 PS 3,5l Motoren so gesehen dieselbe mehrteilige Ansaugspinne wie der 3.0 Einspritzer (E3 / E9?) bzw. 633 CSI (733er) nutzen, dabei meine ich jeweils die späteren Versionen mit L-Jet. Beispielbild für diese Ansaugspinne ausm Netz: https://e9coupe.com/forum/proxy.php?ima ... 868eabd114

===== > Nach meiner Theorie sind ersten 3,5er Motoren von 12/1978 bis 08/1980 eigentlich nur ein aufgebohrter 3.0 bzw. 3.3 Motor, denn die Teilenummern der Ansauganlage sind identisch.

Nach meinen Recherchen passt nun mein Übergangsmodell-Motor nicht plug and play in den E9, weil die einteilige Ansaugspinne an dem BKV ansteht. Die Ansaugspinne des Übergangsmodells ist augenscheinlich identisch mit der der katlosen 80er Jahre 3,4l Motoren aus E28/E24/E23 etc. Beispielbild: http://www.honyama.ag.vu/BMW_E24/K1024_ ... it_OLM.jpg .

Soweit ich weiß hat Gerhard diesen Umbau im E9 mit geändertem BKV.

Ich hoffe, dass ihr mir bis hierher folgen konntet.

Meine Idee wäre es: Die mehrteilige Ansaugspinne mit den 6 einzelnen Ansaugröhrchen zu besorgen und auf den 3,5er Motorblock zu schrauben ......

....... und irgendwie die Motronic 1.0 mit dieser Ansaugspinne zu kombinieren. Mein Motor hat bereits die 2 Geber in der Getriebeglocke und den Zündverteiler an der Nockenwelle. Vorteil wäre die Zuverlässigkeit/"günstiger" Verbrauch des Motronic-Motors ohne nennenswerte Veränderungen an der Karosserie/BVK. Notfallplan wäre der Umbau auf reine L-Jet wie bei ersten 3,5l Motoren von 12/1978-09/1980. Das müsste auf jeden Fall in den E9 passen.

1. Hat jemand Erfahrungen mit der Motronic Einspritzung in Kombination mit alter, mehrteiliger Ansaugspinne? (Meine Idee)
1.1 Passt dieser 3,5l Motor mit mehrteiliger Ansauganlage und Zündverteiler an der Nockenwelle in den E9 oder steht dabei doch noch irgendwas an der Motorhaube an (z.B. Thermostatgehäuse /LMM ?) Bzw. hab ich irgendwo nen Denkfehler drin?

2. Wie läuft dieser frühe M30B35 mit großer Bohrung? Wie anfällig ist er wirklich und sind die Verbräuche wirklich so unverschämt (Fazit damaliger Testberichte ausm E24)?
3. Was muss ich alles beachten bzw. besorgen, wenn ich den 3,5l in meinen E9 schrauben will? Lima, Servopumpe, Kühler, Unterdruckansteuerung für den BKV? Die Motorhalter vom E9 müssten ja eigentlich Plug and Play an den 3,5l passen, da identische Motorenbaureihe (M90 bzw. M30).

4. Das Dogleg-Sportgetriebe hat einen mechanischen Tachoanschluss und die 5 Gang Getrags werden ja gerne beim E9 nachgerüstet. Habe vom E24 alle Halter und die gesamte Schaltkonsole dazubekommen, ebenso die Kardanwelle.
4.1 Was benötige ich alles für den Umbau auf 5 Gang? Bzw. welche Veränderungen sind notwendig?

5.Alternativ könnte ich den 3,5er auch zeitgenössisch mit einer Einzeldrosselklappen-Anlage oder einer 3 fach Weberanlage betreiben. Fährt jemand von euch so etwas zufällig mit H-Kennzeichen? Erfahrungswerte?

Viele Fragen, doch ich würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen.

Grüße hony

PS: Dass ich in diesem Zuge hinten auf Scheibenbremse umbauen muss und der Einsatz eines 3,07er Sideloder-Diffs mit angepasstem Tacho ratsam ist, ist mir bewusst. ;)
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Gerhard
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von Gerhard »

Hallo Hony

Ein paar Antworten habe ich

1. Ich hab die einteilige Ansaugspinne an meinem Motor dran gelassen, und die H31 Bremsanlage verbaut. Da dein Zündverteiler ja ähnlich auch am E34 Motor verbaut ist, passt diese Kombination auch in den E9. Ebenso natürlich auch die mehrteilige Ansaugspinne. Abzuklären wäre welche Einspritzdüsen du dann benutzen solltest. Die Ansaugstutzen vom E9 und E24 sind unterschiedlich. Ich meine auch der Sammler, wenn auch optisch sehr ähnlich.

3. Die Motorhalter passen vom E9, die Bohrungen sind an der selben Stelle, die Bohrungen wurden erst später geändert. Umbau wäre aber auch möglich, hab ich am E34 Motor ja auch machen müssen. Lima und Kühler kann man vom E9 verwenden. Anlasser hast du ja vom E24.

4. wenn du an deinem Sportgetriebe den Schaltbock mitbekommen hast, hast du schon mal das wichtigste. Du brauchst noch eine Schaltwegverkürzung da in der E9 Mittelkonsole nicht so viel Platz ist wie beim E24. Hast du auch die Getriebebrücke bekommen?
Die Kardanwelle muss vom E9 verwendet und gekürzt werden, die Welle vom E24 passt an der Aufnahme am Mittellager nicht. Der Flansch vorne muss von M10 auf M12 aufgebohrt oder ausgewechselt werden.
Die "abnehmbare" Glocke passt ja auch, da du dort schon eine haben musst, die die 2 Bohrungen und Geber haben, das Sportgetriebe hat ja immer eine abnehmbare Glocke.

5. Falls du eine Einzeldrossel vom M6 haben willst melde dich, da hab ich noch eine und auch die Adapterplatten dazu. Erfahrungen hab ich hier aber nicht. Einzeldrossel hab ich nur direkt am M6 Motor.

Gruß Gerhard
PS: innenbelüftete Bremsscheiben vorne und hinten ist Pflicht, der HBZ ist auch unterschiedlich, Benzinrücklauf und Tank vom CSi brauchst du auch (Ansaugung und Vorlauf ist dicker)
Das mit dem Diff kann man machen, muss man aber nicht. Wenn du eine höhere Endgeschwindigkeit haben willst musst du das natürlich umbauen. Ich persönlich fahre das 3.45er, damit ist die Beschleunigung besser, und die Drehzahl wird im 5. Schongang um 20 Prozent gesenkt
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo Gerhard,

Wollte mich Mal wieder zurückmelden.
Habe die Ansauganlage inzwischen beschaffen können, doch beim Brainstorming mit Kollegen kam uns noch eine Idee. Abs Bremse im E9.

Kann man beim E9 evtl eine andere Hinterachse bzw. Achsschenkel einbauen? Passt da was ausm neueren BMW Baukasten- Z.B. vom E34?
Hat sich diesbezüglich jemand bereits Gedanken gemacht bzw. weiß jemand was?

Grüße hony
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Gerhard
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von Gerhard »

Hallo Hony

Viel Spaß bei dieser Aufgabe, da sind schon viele dran gescheitert. Gleich vorweg, die Vorderachse bzw. Federbeine vom E12 passen schon nicht mehr am E9. Hinterachs-Umbauten sind mir 2 verschiedene Ausführungen bekannt. Zum einen beim Dreschel-Cabrio, mit der E23 Hinterachse und mein eigenes Cabrio, mit E24 Federbeinen (1.Serie) hinten, weil nur so das Verdeck im E30 Look eingebaut werden kann. Alles nicht für ABS geeignet.

Somit bin ich hier nicht der richtige Ansprechpartner, sorry.

Dennoch wünsche ich viel Erfolg, auch wenn ich es selbst nie machen würde, schon deshalb nicht, weil es nie eine legale Eintragung dafür geben dürfte.
Gruß Gerhard
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wuddelcrew
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von wuddelcrew »

Die Frage ist auch, warum sollte im E9 ein ABS seine Arbeit tun? Klaro Sichderheit etc. ...
Aber: das ist ein Auto aus der Ära ohne elektrische Fahrhelferchen, und das ist gehört einfach zum Charakter eines solchen Boliden. Ist meine Meinung. Bin ja auch offen für viele "Schweinereien" und nicht so im Schema der unbedingten Originalität gefangen. Aber was die Fahrdynamik angeht ist ja gerade das Kitzeln in der vielleicht ein bisschen zu schnell gefahren Kurve OHNE Regeleingriff das schöne an den alten Autos ;=)

Aber grundsätzlich und theoretisch müsste man ja nur jemanden finden, der in der Lage ist, einen Zahnkranz anzubringen. Den Sensor zu montieren sollte nicht so schwer sein. Wenn man mit einem Hallsensor arbeitet könnte es evtl. auch einfacher sein als mit einem Induktiven. Vielleicht gibt es da bei den Experten im E30-Talk ja jemanden.
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo werte Forengemeinde,

Zum Jahreswechsel 2023/2024 fiel der Startschuss zur Restauration meines E9 und dem geplanten Umbau auf 3500 CSI

Begonnen wurde zunächst mit der Ausbesserung des Schadens an der C-Säule fahrerseitig. Dazu wurden Stücke der C-Säulen Außenhaut innen und außen neu eingepasst. Der Schaden sorgte 1980 dafür, dass der E9 nach weniger als 115.000 km in einen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Dies rettete die Substanz.
Dann folgte die Instandsetzung des Kofferraumbodens und das Einsetzen der 3 Heckabschlussbleche.
Heckblech herausgetrennt.jpg
Kofferraum hinten links nach schweißen.jpg
In beiden hinteren Radläufen war außer entrosten nichts zu tun, so dass wir jetzt bereits bei den Schwellern angekommen sind und hier lediglich den Sichtschweller und einen kleinen Teil des inneren, hinteren Blechs ersetzen müssen.
Schweller geöffnet.jpg
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Der Lackaufbau im Heckbereich gestaltet sich wie folgt:
-kompletten Unterbodenschutz entfernt
- mit Brunox grundiert
- mit Rostschutzgrundierung weiß lackiert
- spritzbare Dichtmasse aufgetragen
- und am Ende folgt noch Unterbodenschutz und eine Mike Sanders behandlung.
Radlauf hinten links entrostet.jpg
Radlauf gestrichen.jpg
Unterboden hinten fertig.jpg
In den Schwellern wurde
-entrostet
- mit Brunox grundiert
-Mit Rostschutzgrundierung weiß lackiert
- mit Restbeständen an BMW Zypressengrün metallic auslackiert

Da folgt im Anschluss ebenfalls noch eine großzügige Flutung mit Mike Sanders.
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Schweller fertig.jpg
Um auch weiterhin die Hebebühne benutzen zu können, haben wir ihn in ein Gestell verfrachtet.
E9 im Gestell.jpg
Etwas mehr Zeit wird mal wieder der Vorderbau in Anspruch nehmen. Dort haben wir aktuell die 2 Versteifungsdome entfernt, um diese Sandstrahlen zu können.
E9 vorderbau rechts.jpg
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Frage:

Hat jemand den M90 Motor mit 3,5l L-Jetronic im E9 verbaut und könnte mir Bilder von der Luftfilterkastenbefestigung senden?
Idealerweise mit grober Position bzw. Ansicht des Haltewinkels?
Geplant ist die Verwendung des 3,5l Motors mit der alten "Einzelhörnchen"-Ansauge wie folgendes Bild exemplarisch zeigt:
M90 Motor.JPG
Bildquelle: https://www.gallery-aaldering.com/bmw-6 ... tion-1979/

Vielen Dank und Grüße hony
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Hallo werte Forengemeinde,

in älteren Beiträgen des E9-Forums liest man, dass sich der preiswerte Fächerkrümmer von Schmiedmann nicht an einen E9 montieren lässt.

Ich hab mich davon nicht abschrecken lassen und am Wochenende ans Werk gemacht, da inzwischen auch meine Restauration recht weit fortgeschritten ist.

Verbaut ist ein M30B34-Motor, welchen ich mit einer alten Einzelhörnchen-Ansaugspinne kombiniert habe und möglichst unsichtbar auf Motronik 1.3 umgebaut habe. Ebenso habe ich im Zuge dessen einen elektronischen Tacho für den E9 entwickelt, damit ich nicht mehr auf die teuren 5-Gang-Getriebe mit Tachowellen-Anschluss angewiesen bin. System wurde bereits in einem anderen E9-Coupe erprobt. Ebenfalls habe ich unsichtbar ein Check-Control-System und einen E30-Tempomaten installiert, damit auch der Komfort auf Langstrecke irgendwann einmal gegeben sein wird.

Bei mir jedenfalls passte der Schmiedmann-Krümmer mit minimalsten Änderungen und bezüglich Optik / Preis-Leistung bin ich sehr zufrieden. Die letzten Schweißarbeiten stehen noch aus, dann kann ich auch noch etwas zum Klang sagen.

Bilder folgen gleich noch.

Grüße hony
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Anbei die Bilder:
Juni2025e9vorne.jpeg
Juni2025E9 Aktueller Zustand.jpeg
Juni 2025e9seite.jpeg
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Schmiedmann-Krümmer hat überraschend gut gepasst. Am hinteren Sammelrohr musste ich ca. 3 cm wegflexen, damit ich nicht am Unterboden anstand. Dadurch dass meine Edelstahl-Abgasanlage etwas kleiner im Durchmesser war, konnte ich sie in den Schmiedmann-Krümmer schieben. Das Verschweißen steht noch aus- siehe Bilder.

Damit das linke Sammelrohr nicht am Motorblock ansteht, habe an dem Motorblock 2 mm abgeschliffen- nur fürs Gewissen.

Fazit: Entweder wurde seit der Vorstellung des Schmiedmann-Fächers nochmals was an der Geometrie geändert, oder ich hatte einfach Glück, dass er so problemlos mit meiner Zubehör-Edelstahl-Abgasanlage kombiniert werden konnte.
Rohrverlauf Schmiedmann.jpeg
Schmiedmann Fächerkrümmer.jpeg
Schmiedmann von Unten.jpeg
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Zum Klang werde ich erst im Anschluss etwas sagen können, doch mit dem Motorraum bin ich bis auf wenige noch ausstehende Details schon sehr zufrieden.
WhatsApp Image 2025-06-16 at 17.15.18.jpeg
WhatsApp Image 2025-06-16 at 17.15.18 (1).jpeg
Hinweis zum Motorraum:
WhatsApp Image 2025-06-16 at 17.15.19.jpeg
Verbaut ist wie oben bereits genannt, ein 3,4l 218PS-Motor aus dem E23. Die Einspritzung übernimmt die Motronik 1.3 aus einem E30. Der Motorkabelbaum wurde so umgebaut, dass alles über den originalen runden E30-Motorstecker läuft. E9 Seitig wurden keine Kabel abgezwickt, sondern Zwischenkabelbäume angefertigt. Das Steuergerät habe ich aus optischen Gründen neben die Batterie verfrachtet und der elek. Leerlaufsteller unsichtbar unter der Ansaugspinne versteckt, ebenso der 3.0Bar Benzindruckregler. Euch fällt sicherlich gleich auf, dass hier wild gebastelt wurde, doch bleibt die CSI-Optik größtenteils erhalten.

Es fehlt noch eine Anpassung der Leerlauf-Luftführung und das Anfertigen von Haltern für die Relais.

Grüße
3.5CSi_Clubsport
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von 3.5CSi_Clubsport »

Servus Hony,

Gut zu wissen, dass man die Schmiedmann FK nutzen kann anstelle wesentlich teurer FK Anlagen!
Welche Edelstahl Anlage hast du denn verwendet? Hast du noch ein zusätzliches X oder H Element in der Anlage?

Herzliche Grüße, Daniel
Gast

Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von Gast »

Hallo Honey,
ich habe ja nichts gegen Umbauten jegkicher Art, was ich aber überhaupt nicht verstehe, wenn ich so einen Umbau starte, dann reinige ich sowohl den Motor sowie alle Anbauteile wie zb. die ganzen Behälter oder wolltest Du aus genannten Gründen auch den Dreck erhalten ?
Nix für ungut, aber das ist Gehuddel.
Und dein rechtes Motorlager wird nicht allzulange halten, da zu nahe am Krümmer.

Gruss Stefan
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Gerhard
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von Gerhard »

Hallo Hony

Ich sehe neben dem "heißen" Motorlager noch ein anderes Problem. Wenn du ein dünneres Rohr in Abgasrichtung in ein dickeres steckst, wirst du vermutlich Strömungsgeräusche bekommen. Das hatten wir neulich an einem Coupe. Das ist nicht lustig, das nervt extrem.

Dennoch viel Erfolg
Gerhard
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Guten Morgen,

ich habe vor gut 10 Jahren bei meinem E24 einen ersten Schmiedmann-Fächerkrümmer verbaut und dort musste am rechten Rohr nachgearbeitet werden. Könnte also durchaus möglich sein, dass der Hersteller im Laufe der Zeit etwas nachgebessert hat.

Zum Setup: Es ist der Fächer an eine Edelstahl-Abgasanlage aus Kleinanzeigen (Firma aus Berlin-Spandau) gekoppelt, ohne X-Pipe oder ähnliches. Die Abgasanlage stellt nach Verkäuferinformationen ein Nachbau einer 3.0 Anlage dar und passte zunächst Plug and Play an die originalen E9-Krümmer. Daher gehe ich davon aus, dass man den Schmiedmann-Fächer auch problemlos an Serien-Rohre angepasst bekommt.

Bezüglich der Verwirbelungsgeräusche gehe ich mit, allerdings hoffe ich, dass diese bei mir nicht in der Form auftreten wie bei meinem E24. Beim rechten Fächer ist das Rohr aktuell innen bis zur Schweißwulst des Sammlers gesteckt. Durch die Schweißung der Einzelrohre ist dieser Bereich eh schon verjüngt und -soweit ich es mit einer Lampe beurteilen konnte- offensichtlich Durchmesser-identisch mit dem nun eingeschobenen Rohr. Zudem hat man in dem Bereich wahrscheinlich eh Verwirbelungen durch das Zusammenlaufen der Krümmer. Ich werde es beim ersten Start nach dem Schweißen ja sehen, ob ich die Näselgeräusche bekomme wie bei meinem E24.

Das andere Rohr wird direkt nach einer Biegung am Ende bündig verschweißt. Damit sollten sich die Verwirbelungen hoffentlich in Grenzen halten. Vielleicht kürze ich auch rechts das Verbindungsrohr und verschweiße das rechte Rohr bündig am Sammler.

Zum Schutz des Motorlagers möchte ich noch ein originales Hitzeblech vom M20 bzw. M40 Motor aus dem E30-Teileregal verbauen. Dort besteht die Problematik ebenfalls und ein solches Alu-Hitzeschutzblech müsste auch perfekt am E9 passen. Muss nur eines im Lager bergen und werde berichten.

Ansonsten ging der Einbau des Fächers recht problemlos von oben. Es empfiehlt sich manche Stehbolzen herauszudrehen, dass man die 2 Krümmer einfacher in Position bringt. Alternativ kürzt man direkt das Sammlerrohr und erhält etwas mehr Bewegungsfreiheit. Ich habe es erst in eingebautem Zustand gemacht. Links habe ich mir das Leben recht leicht gemacht und die beiden mitgelieferten Adapterrohre so zusammengesteckt, dass die Biegung unten fast bündig im linken Abgasrohr mündet.

Ich glaube, wenn jemand mit größeren Krümmerrohren fährt, dann könnte man den Fächer recht problemlos mit Schellen einbinden. So hab ich es damals bei meinem E24 gemacht, allerdings musste dort der rechte Sammler (wie oben angedeutet) mit dem Schweißbrenner nach unten gerichtet werden, da er zu weit nach oben geneigt stand. Beim E9 tritt dieses Problem auch auf, aber durch Kürzen des rechten Anschlussrohrs lässt es sich beheben (siehe Bild).

Der Fächer dient lediglich der Optik und Leistungszuwächse sollte man sich davon keine erwarten. Dafür sind die Rohre einfach nicht "gleichmäßig lang" genug. Bei der Leistungsmessung am E24 gab es damals auch keine signifikante Leistungssteigerung (statt Serie 218 PS wurden 219,4 PS) festgestellt. Das liegt innerhalb der Serienstreuung und es wird auch explizit im Gutachten angegeben, dass keine unzulässige Leistungsveränderung eintritt.

Grüße hony
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Gerhard
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von Gerhard »

Hallo Hony

Dann berichte bitte weiter wie sich das mit den Strömungsgeräuschen verhält, bin gespannt. Ebenso mit dem Abschirmblech für das Motorlager. Eine Bilderdokumentation mit Teilenummern wäre für das Forum natürlich auch super.

Die Finnen hast du hoffentlich noch nicht so montiert, wie auf dem Bild zu sehen. Die gehören erstens umgekehrt montiert, und zweitens ca. 20 cm weiter nach vorne. In diesem Fall (wie auch neulich an dem gelben E9 der seltsame schwarze Spiegel auf den Kotflügel montiert hat) schreibe ich immer "das sieht sehr befremdlich aus".

Viel Erfolg
Gerhard
honyama
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Re: Vorstellung aus dem E24-Lager

Beitrag von honyama »

Wie erwartet passt das Abschirmblech eines E30 mit M20 Motor verdammt gut. Habe lediglich oben Richtung Block einen ca. 1cm breiten Streifen entfernt, damit es nicht am Motorhalter Richtung Motorblock ansteht. Blech wird einfach oben mit einer 2. Kontermutter auf den Stehbolzen des rechten Motorlagers verschraubt. Hab's noch minimal nach unten gebogen und fertig.
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Zum Sound: ich hab keinerlei Rassel oder Verwirbelungsgeräusche. Lediglich sind die 2 mitgelieferten Verbindungsstücke minimal undicht. Das kenne ich von meinem E24, aber stört mich nicht wirklich. Wer es perfekt haben will, der sollte ihn an beiden Flanschen direkt verschweißen, was allerdings einen erneuerten Ausbau erschwert, außer man lässt den Motor nach unten ab.

Abschließendes Fazit ohne Probefahrt unter Last: Preis-Leistung, Einbauzeit und Optik sind okay. Dichtigkeit mit den Schellen dem Preis entsprechend ausbaufähig, da sie sich auch nicht wirklich festklemmen lassen.

Grüße hony
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